Im ersten Gang fahre ich den Hang hinauf, Kurve um Kurve. Zehn Minuten Fahrradstrecke von der Ravensburger Innenstadt entfernt treffe ich mich mit Siegbert Gerster. Auf dem Hofgut Hinterstrauben, eingefügt in das hügelige, sattgrüne Auf und Ab der Oberschwäbischen Landschaft, befindet sich eine Hühnerhaltung der besonders Art. Sie ist das Ergebnis einer Suche nach glücklichen Hühnern.
Idyllischer hätte Siegbert Gerster den Empfang kaum gestalten können. Hier oben, im “Mini-Allgäu”, wie ich es nenne, scheint die nahegelegene Bundesstraße fast vergessen, wäre da nicht noch ein fernes Verkehrsrauschen. Die kurvige Straße führt mich zunächst an urigen Schottischen Hochlandrindern vorbei. An der nächste Kurve dann: das Hofgut Hinterstrauben. Freilaufende Hühner, der Zaun liegt auf dem Boden. Doch Siegbert Gerster erklärt mir als erstes, dass auch bei ihm nicht die völlige “Hühner-Anarchie” herrscht. Gerade heute ist er dabei, seine Hühner umzuziehen. Diese leben nomadisch im Hühnermobil und bekommen alle 7 bis 14 Tage eine neue Weide mit frischem Gras. Und während dem Umzug dürfen seine Hühner dann auch mal ganz ohne Zaun umherspringen.