Unser Familienhuhn

Unser Familienhuhn

Im ersten Gang fahre ich den Hang hinauf, Kurve um Kurve. Zehn Minuten Fahrradstrecke von der Ravensburger Innenstadt entfernt treffe ich mich mit Siegbert Gerster. Auf dem Hofgut Hinterstrauben, eingefügt in das hügelige, sattgrüne Auf und Ab der Oberschwäbischen Landschaft, befindet sich eine Hühnerhaltung der besonders Art. Sie ist das Ergebnis einer Suche nach glücklichen Hühnern.

Idyllischer hätte Siegbert Gerster den Empfang kaum gestalten können. Hier oben, im “Mini-Allgäu”, wie ich es nenne, scheint die nahegelegene Bundesstraße fast vergessen, wäre da nicht noch ein fernes Verkehrsrauschen. Die kurvige Straße führt mich zunächst an urigen Schottischen Hochlandrindern vorbei. An der nächste Kurve dann: das Hofgut Hinterstrauben. Freilaufende Hühner, der Zaun liegt auf dem Boden. Doch Siegbert Gerster erklärt mir als erstes, dass auch bei ihm nicht die völlige “Hühner-Anarchie” herrscht. Gerade heute ist er dabei, seine Hühner umzuziehen. Diese leben nomadisch im Hühnermobil und bekommen alle 7 bis 14 Tage eine neue Weide mit frischem Gras. Und während dem Umzug dürfen seine Hühner dann auch mal ganz ohne Zaun umherspringen. read more

Heimatliebe Unverpackt – Unverpackt einkaufen in Markdorf

Heimatliebe Unverpackt – Unverpackt einkaufen in Markdorf

Neben dem überregional bekannten Theaterstadel und einigen historischen Bauten hat das 13.000 Einwohner Städtchen Markdorf nicht viel Aufregendes zu bieten. Im Gegenteil: in dieser Mischung zwischen Dorf und Stadt ist das Leben ruhig und beschaulich. Geschäfte gibt es hier, wie sonst auch, die üblichen Supermärkte und Discounter. Doch an manch einem Samstag machen sich Besucher von weiter her auf den Weg, von Vorarlberg über Radolfzell, Konstanz, Ravensburg und Friedrichshafen. Denn in Markdorf gibt es den einzigen “Unverpackt” Laden weit und breit. Solche Geschäfte sind im Süden Deutschlands sonst nur in größeren Städten wie München, Stuttgart oder Heidelberg zu finden. read more

Der Mann, der Pflanzen liebt – Solidarische Landwirtschaft Fischbach & Deggenhausertal

Der Mann, der Pflanzen liebt – Solidarische Landwirtschaft Fischbach & Deggenhausertal

Die Zeit vergeht schnell, wenn man mit Bernhard Scholl an einem gemütlichen Frühlingstag in seinem Anzuchtgewächshaus in Fischbach am Bodensee sitzt. Um uns herum stehen seine “Zöglinge”, manche einzeln, andere eng gedrängt. Einige erkenne ich, Tomaten, Paprika und Gurkenpflanzen. Andere sind exotischer, wie etwa der “Hörnchenkürbis” (cyclanthera pedata) – ein Rankgewächs, welches viele kleine Früchte hervorbringt, die nach Gurke schmecken, auch die sich noch im Winterschlaf befindenden Yaconwurzeln, ein südamerikanisches Wurzelgemüse, dessen süßlicher Geschmack an Obst erinnert, sehe ich zum ersten mal. read more

Der Ölmüller aus Ravensburg – die ölkooperative Hellmond

Der Ölmüller aus Ravensburg – die ölkooperative Hellmond

Frank Hellmond lässt eine oberschwäbische Tradition wieder aufleben. In Ravensburg betreibt er eine kleine Ölmühle, die naturbelassene Saaten und Nüsse zu Speiseölen in Bio- und Rohkostqualität presst. Auch Leinsaat und Hanfnüsse werden hier verarbeitet, zwei Lebensmittel mit langer Tradition in dieser Region.

Noch vor hundert Jahren tauchte er die Felder rund um das oberschwäbische Ravensburg in ein helles Blau: Der Lein. Die Ölverarbeitung war damals eine richtige Branche in Oberschwaben. Zu Hochzeiten gab es in der Region in fast jedem Dorf eine Ölmühle, schon seit dem Spätmittelalter um 1380 hat die “Ravensburger Handelsgesellschaft” europaweit Produkte aus Lein vertrieben. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung und der Globalisierung wurde die Leinverarbeitung seltener, bis es keine mehr gab, die Leinöl-Wirtschaft in der Region rund um Ravensburg starb weitgehend aus. Doch seit 2014 wird in Ravensburg wieder gepresst! Frank Hellmond, Gründer von “die ölkooperative”, lässt diese Tradition in seiner kleinen Manufaktur wieder aufleben. Neben einigen anderen Nüssen und Saaten, presst er dort zwei ehemals typisch-oberschwäbische “Feldfrüchte” zu Öl: Leinsaat und Hanfnüsse. read more

Naturlandhof Heinzler – Artgerecht ist nur Freiland

Naturlandhof Heinzler – Artgerecht ist nur Freiland

Josef und Sheila Heinzler haben aus der Not eine Tugend gemacht. Ihre Freiland-Puten finden Schutz unter Holundersträuchern, aus deren Blüten und Früchten Sirup und Saft hergestellt wird. Die Produkte werden unter eigener Marke in ganz Baden-Württemberg vertrieben. Jährlich finden mehrere tausend Flaschen einen Käufer, Produkte kommen aus der Region für die Region und die Heinzlers sind wirtschaftlich besser aufgestellt.

Über die Pute:
Bevor Puten als Nutztiere domestiziert wurden, lebten sie in den Wäldern und Steppen Nordamerikas und Mexikos. Dort wurden sie bereits von indianischen Völkern des Südwestens Nordamerikas in den Jahren 500 bis 700 erfolgreich domestiziert und als “Haustruthühner” gehalten. Spanische Seefahrer brachten die Tiere zwischen 1520 und1540 aus Mexiko nach Europa. read more

Kurzinterview : Roddewig Bio-Eis vom Bodensee

Heute beginnt in Ravensburg die Gusto-Messe. Anlässlich dieses Feinschmecker-Events, haben wir uns mit den Eisproduzenten Dirk und Elisabeth Roddewig unterhalten. Das Bio-Eis ist im Süddeutschen Raum in vielen Naturkostläden, aber auch im Lebensmitteleinzelhandel zu finden.

YWCF: Was ist Roddewig Bio-Eis und wer steckt dahinter?
Wir betreiben eine kleine Bioland-Eismanufaktur, wir sind ein kl. Familienbetrieb (Dirk & Elisabeth Roddewig) und setzen uns vor allem für regionale Produkte und hochwertigsten, natürlichen Eisgenuß ein. read more

Solidarische Landwirtschaft e.V. in Ravensburg [Kurzversion]

Solidarische Landwirtschaft e.V. in Ravensburg [Kurzversion]

Wenn Lebensmittel keinen Preis mehr haben

Die Solidarische Landwirtschaft, kurz Solawi, auch Vertragslandwirtschaft, Gemeinschaftshof, Gemeinsame Landwirtschaft, Freihof, Versorgungsgemeinschaft, Kooperative Landwirtschaft oder im Englischen CSA (Community Supported Agriculture) genannt, ist ein Konzept welches vieles auf den Kopf stellt. Eine Gruppe von Verbrauchern gibt einem Landwirt eine Abnahmegarantie oder stellt ihn durch eine Organisation an. Der Landwirt bekommt durch die Verbrauchergemeinschaft eine im Voraus vereinbarte Summe, die ihm erlaubt kostendeckend zu wirtschaften. Im Gegenzug erhalten die Verbraucher alle produzierten Lebensmittel. Dabei wird nicht für die einzelnen Produkte bezahlt, sondern für die Dienstleistung des Landwirts oder Gärtners. read more