Zusammengefasst lässt sich sagen, dass von Kundenseite ein großer Bedarf nach einem echten Bezug zu den Erzeugern ihrer täglichen Lebensmittel besteht. Gleichzeitig ist aber kaum Zeit, diesen Kontakt täglich zu pflegen. Daher sind Lebensmittellieferdienste eine ideale Nische, um dieses Problem zu lösen. Durch den realen Kontakt mit der Box und den beiliegenden Informationen und einer zusätzlichen Onlinepräsenz mit Webseite, Newsletter, Facebook und dem Online-Shop, bietet sich eine Bandbreite an Anknüpfungspunkten. In der Optimierung dieser Kommunikation und ganz besonders auch in der Optimierung des Wertangebotes einer Lieferbox gibt es viel Potential. Wie man dieses Potential für mehr Umsatz nutzen kann, haben wir in dieser Beitragsreihe aufgezeigt.
Zu Teil 1 der Beitragsserie “Gemüse-Lieferdienst vermarkten“
Gemüse in der Direktvermarktung an Kunden zu liefern lohnt sich!
Die Vorteile für den Erzeuger:
- Direkter Draht zu den Kunden
- Direktes Tool zur Aufklärung der Kunden über Problematiken in der Landwirtschaft, ob Praktiken oder Wetter
- Mehr Umsatz und Gewinn, weil nicht 50% des Preises an den Handel abgegeben werden müssen
- Preise können unabhängig vom Weltmarkt bestimmt werden
- Bessere Umsatz-, Einkaufs- und Anbauplanung
- Möglichkeit des Verkaufs von Produkten, die aufgrund verschiedener Gründe (zu klein, zu groß, Schnittstellen, …) nicht vom Handel angenommen werden
- Risikoverminderung durch Kundenstreuung
- Kundenbindung durch Gefühl von “Sich-Kennen” / “Mein Landwirt”
- Vermarktung von Spezialitäten wie Bruderhahn Eiern oder Produkten wie frische Pilze oder Beeren
- Zusätzliche Artikel können nach dem Prinzip der Teekampagne auch auf Vorbestellung günstig verkauft werden:
“Insgesamt ist der Versandhandel im Lebensmittelbereich von untergeordneter Bedeutung. Für qualitativ hochwertige Nischenprodukte spielt er allerdings eine gewisse Rolle. Ein herausgehobenes Beispiel ist der Waltroper Versandhändler Manufactum, der seit rund zwei Jahren auch Lebensmittel in sein Sortiment aufgenommen hat (Arcais 2003; Rosbach 2003). Manufactum fokussiert auf Produkte, die auf traditionelle Art und Weise mit hochwertigen Rohstoffen gefertigt sind. Zurzeit werden ca. 150 Spezialitäten in einem separaten Katalog („Brot und Butter“) vertrieben. Aus logistischen Gründen wird nur ein kleiner Teil der Artikel permanent angeboten. Die meisten Produkte werden mit Hilfe eines monatlichen Newsletters als zeitbegrenzte Aktionsware vertrieben, so dass nur die tatsächlich bestellte Ware bei den Lieferanten geordert wird. Auf diese Weise wird das Lager- und Verderbrisiko minimiert.”
(Aus “Absatzwege für landwirtschaftliche Spezialitäten: Potenziale des Mehrkanalvertriebs” von Achim Spiller, Torsten Staack und Anke Zühlsdorf / Juni 2004)
Die Kunden erwarten dabei Zuverlässigkeit, Abwechslung, Flexible Online-Bestellungsänderung, individuell angepasste Boxen, Saisonales, regionales & eigenes Gemüse und eine gute Produktauswahl, die neben Obst & Gemüse auch Fleisch, Milch, Käse, Tofuprodukte und weitere Lebensmittel des täglichen Bedarfs beinhaltet.
Oft geäußerte Probleme bestehen bei mangelndem Kundenservice, schlechter Qualität, zu hohen Preisen und zu wenig Abwechslung. In dieser Beitragsreihe haben wir viele Vorschläge zur Verbesserung gegeben. Nicht jede Idee passt zu jedem Lieferservice. Hier gilt es, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob ein Angebot sich lohnt.
Wie überprüfe ich, ob ein neues Produkt, eine neue Kampagne, eine neue Box oder ein Angebot Erfolg hat und / oder auf positives Feedback stößt?
Wie kann ich, bevor ich ein Angebot herausarbeite testen, ob überhaupt ein Interesse besteht?
- Durch einen Newsletter. Hier geben Antworten und Klickraten hinweise
- Durch Umfragen in Social Media Kanälen, besonders Facebook. > Zum Artikel “Lohnt sich Facebook für Landwirte?“
- Durch Bestellungen lässt sich die Nachfrage am eindeutigsten erkennen
- Klassisch Kunden befragen, zum Beispiel bei einem Stand auf dem Wochenmarkt “Haben Sie auch Interesse an? Möchten Sie probieren? Würden Sie gerne Getreidedrink probieren?”
- Flyer die über neue Angebote informieren oder mit Umfragen in die bestehende Box legen. Möglichst so, dass auch für Uninteressierte ein Mehrwert besteht. Zum Beispiel ein schönes Foto einer Wildblume auf der Vorderseite und auf der Rückseite ein neues Angebot.

Alte Sorten Box, Veganbox, Rohkostbox – klingt alles schön und gut. Wird das Produkt aber zu selten gekauft, dann besinnen Sie sich bitte auf Ihre Kernkompetenz: Wöchentliche Boxen mit Obst und Gemüse der Saison. Denn die individuelle Arbeit einer Box muss im Verhältnis stehen zu dem Gewinn. Es gilt, langsam Neues auszuprobieren und einzuführen. Wichtig ist, dass jedes neue Produkt oder jeder neue Zusatz mit den Werten Ihres Unternehmens übereinstimmt. Denn sie wollen optimieren, nicht das Rad neu erfinden! 😉
Ob durch Plakate mit krummem Gemüse, wöchentlicher Lieferung von Schnittblumen, der wöchentlichen Lieferung von Lupinenkaffee, der Beilage von Warenproben, neue Boxen mit Fertigsuppen, einem Instagram Account oder Events mit Tomatenverköstigung – es bestehen viele Möglichkeiten, das eigene Unternehmen und den eigenen Lieferservice wachsen zu lassen!
Landwirtschaft ist Business. Jedes Business investiert in Marketing. Wie viel investieren Sie? Jedes Unternehmen versucht, so bekannt wie möglich zu sein. Wie bekannt sind Sie? Und jedes Unternehmen muss Gewinn erwirtschaften. Nachhaltig, Bio, die Welt retten – ohne Gewinn geht das nicht. Wie viel Gewinn erwirtschaften Sie?
Malchus Kern und Frederik Drewes unterstützen, mit der Yes! We Can Farm Unternehmensberatung, Landwirte bei der Umwandlung von Potential zu einer wirklichen Umsatzsteigerung durch
- die Einführung geeigneter neuer Produkte
- der Erstellung von Inhalten für Webseiten & Social Media
- Erstellung von Printprodukten (Postkarten, Kalender, …)
- Anzeigen in eigenen Printveröffentlichungen wie Einkaufsführern und Magazinen
Ihre kleine Challenge um unser Ideen-Potential zu testen:
- 5 Hersteller regionaler Bio-Lebensmittel für eine kostenlose Produktprobe für jeden Ihrer Abokunden anrufen / ansprechen
- 3 Zeitschriftenverlage nach kostenlosen Probeexemplaren für die Leser ansprechen
- Ein Sortiment an Fertigsuppen probeweise mit in das Sortiment aufnehmen – extra Angebot zum probieren mit Vorbestellung
- Unternehmenskunden auf das Interesse an einer gesunden “Meeting-Box” (mit Obst, Nüssen & Smoothies) ansprechen
- “Reise durch Europa” Rezepte für eine Woche mit schönem Design und Fotos einmalig mitliefern
- Eine Mail an Malchus Kern schreiben und berichten, wie die Aktionen gelaufen sind
- High Five für alle!
Malchus Kern und Frederik Drewes unterstützen mit Yes! We Can Farm Landwirte bei Marketing & Unternehmensentwicklung – Kontakt an: contact ( at ) yes-we-can.farm
Yes! We Can Farm wird als Projekt nicht mehr weiter geführt. Sie finden meine Dienstleistungen jetzt unter Grünes Wachstum.
